Geislinger Zeitung
Hunde sind bisweilen „Eisbrecher“
DRK Der Kreisverband Göppingen ist „Keimzelle“ des Therapiehundewesens beim Roten Kreuz im Land.
Kreis Göppingen - Am Wochenende stellten sich elf Mensch-Hund-Teams des Roten Kreuzes den hohen Anforderungen der Prüfung. Alle haben es geschafft: sie bestanden die anspruchsvolle zweiteilige Therapiehundeprüfung. Manfred Neumann, der stellvertretenden Vorsitzende des Therapiehunde-Bereichs im Kreisverband, freute sich über das „sehr gute Niveau“ aller Teilnehmer.
Die Therapiehundeprüfung fand im DRK-Gemeinschaftshaus des Ortsvereins Mittleres Fils- und Lautertal in Süßen statt. Hunde unterschiedlichster Rassen erfüllten vor drei Prüferinnen fünfzehn Herausforderungen gemeinsam mit Herrchen oder Frauchen. Die Prüferinnen kamen zum Teil aus Hessen angereist, weil es in Baden-Württemberg bislang zu wenige gibt.
Heidi Stehle hat 2014 die Ausbilder-Prüfung für Therapiehunde gemacht und seitdem vier DRK-Kurse durchgeführt.
Solche Kurse gibt es sonst noch nirgends im Land. Die Teilnehmer reisten deshalb nicht nur aus dem Kreisverband Göppingen an, sondern kamen auch aus dem bayrischen Bad Windsheim, der Bodenseeregion und aus dem Großraum Stuttgart. Zu Gast in Süßen war so auch Markus Kaufmann, Leiter der „Sozialarbeit“ im DRK-Landesverband, zu dessen Ressort die Therapiehunde gehören. Er freute sich über Göppingen als „Keimzelle, die das Therapiehundewesen im Land voranbringt.“ Die Nachfrage nach Therapiehunden in Pflegeheimen oder Schulen steige kontinuierlich, sagte er, ein Grund, dass auch der Landesverband interessiert daran ist, sich diesbezüglich viel breiter aufzustellen.
Alle Teilnehmer, die Mitglied beim Roten Kreuz sind, bekommen den Kurs bezahlt. Dafür verpflichten sie sich, mindestens zwölf Mal soziale Einrichtungen zu besuchen. „Hunde sind Eisbrecher“, berichtet Manfred Neumann und weiß, dass sich demenzkranke Menschen in Pflegeheimen plötzlich öffnen oder schweigende Menschen mit den Tieren reden.